Rapid-Krise: Müller versucht es mit der Peitsche

Und wieder hat Rapid Wien nicht gewonnen – am elften Spieltag kamen die Neustädter nicht über ein 1:1 gegen Altach hinaus. Der Zähler war sogar glücklich, schließlich schaffte man erst in der 89. Minute einen Ausgleich. Der Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz beträgt bereits elf Zähler – es war zudem das dritte Liga-Spiel in Folge, dass Rapid nicht gewinnen konnte. Die Hoffnungen, dass es durch konzentrierte Trainingsarbeit in der Länderspielpause wieder besser auf dem Platz aussehen würde, platzten wie Seifenblasen. Manager Andreas Müller versucht es deshalb mit harten Ansagen. Der Deutsche packt die Peitsche aus und setzt die Kritik fort, die er bereits vor zwei Wochen an den eigenen Spielern geäußert hatte.

Müller: Einsatz fehlt
Der Manager ist der Überzeugung, dass dem Team die nötige Einsatzbereitschaft fehle. Wenn man ins Spiel gehe, so heiße es „Arschbacken zusammenknallen“, jeder Spieler müsse „das Herz in die Hand nehmen.“ Alles andere seien Alibis – das Team sei keine Einheit. Besonders der letzte Vorwurf schlug hohe Wellen, doch Müller steht nach dem 1:1 gegen Altach nach wie vor zu dieser Kritik. Jene könne „befruchtend sein.“ Er habe schließlich „niemanden vernichtet.“ Überdies habe er auch stets betont, dass er von der Mannschaft, ihrer Qualität und dem Charakter eigentlich überzeugt sei. Doch zeige sich die Stärke der Mannschaft nicht konstant genug.

Noch steht Büskens nicht in der Schusslinie
An den Einlassungen von Müller ist vor allem bemerkenswert, dass ein Mann (noch) nicht in der Kritik steht, der eigentlich dafür verantwortlich zeichnet, dass die Mannschaft konstant stark spielt und regelmäßig Erfolg hat: Trainer Mike Büskens. Die Vorwürfe, dass Müller in Gestalt des derzeitigen Übungsleiters eigentlich nur einen Freund aus gemeinsamen Tagen beim FC Schalke 04 installiert hat, welcher der Aufgabe nicht gewachsen ist, kommen langsam allerdings wieder an die Oberfläche.